KMX wieder fitmachen

      KMX wieder fitmachen

      Hallo KMX Forum,

      ich wollte mir meinen langersehnter Traum einer schnellen und robusten 125er endlich erfüllen.
      Und wie der Zufall wollte hatte ein Kollege eine wunderschöne KMX in der Garage stehen.
      Es ist eine KMX 125B Bj:98 mit 15000 auf der Uhr.
      Ich habe sie gleich mitgenommen, sie sah auf den ersten Blick auch gut intakt aus und der Motor lief.
      Hatte mir so gedacht das ich den verbogenen Lenker mit Griffen neu mache und sie in die Werkstatt stelle und zur Not bis 900€ reinstecke.
      Dachte das geht auch recht schnell und hatte mich schon echt tierisch gefreut.
      Und jetzt steht sie in meiner Garage und ich weis auch nicht so richtig. folgendes ist passiert:

      -die Werkstatt hat ne neue Batterie rein gemacht
      -neue Bremsflüssigkeit vorne und Leitung gespült
      -Getriebeölwechsel
      und noch ein Paar kleinigkeiten
      für 250€

      der Werkstatttyp schien aber auch nicht richtig Lust oder Ahnung zu haben und ich hatte ein schlechtes Gefühl
      habe sie dann erstmal mitgenommen zu mir

      Dann habe ich jemanden wieder getroffen der sich gut mit Motorrädern auskennt und wir haben sie genauer durchgecheckt.
      - beide Radlager runter, Lenkkopflager ist runter, Gabel neue Messingbuchsen dran weil leichtes Spiel Kühlmittelausgleichbehälter undicht, Bremssattel hinten Führungsbuchsen runter(wird ggf. nen neuer werden müssen), Kabelbaum müsste was nachgelötet werden, neuer Lenker Gummis Kupplungshebel, Heck gekürzt müsste originales dran usw. usw.
      würde alles noch gehen hat er gesagt wenn man sie nur als Wald und Wiesenmped nehmen würde aber durch eine Neuanmeldung und die Einzelabnahme schwierig

      jetzt habe ich mal geschaut im Werkstatthandbuch (hab ich aus dem Forum, danke!) was man alles braucht an Spezialwerkzeug nur um die Gabel und das Lenkkopflager wieder hin zu bekommen.


      Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht?

      Grüße

      Thomas
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      Hallo Thomas,

      da hat sich die Werkstatt die einfachsten Arbeiten ausgesucht und sich das gut bezahlen lassen.
      Ist aber leider der Normalfall.

      Es ist oft so, dass gebraucht gekauften Motorräder mehr Baustellen haben als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Lange Standzeiten und Wartungsstau verbessern nicht gerade den Zustand.
      Je mehr man auseinander baut, desto mehr Probleme findet man. Bei meiner 200er ist es leider ebenso.

      Die von dir aufgeführten Reparaturen kann man zum großen Teil selbst machen, dann halten sich die Kosten auch in Grenzen.
      Radlager kann man selbst wechseln. Lenkkopflager auch, wenn das auch schon etwas umständlicher ist.
      Den Kabelbaum kann man auch selbst reparieren. Dabei aber aufpassen, dass es keine Lötstellen ohne Isolierung gibt. Manchmal ist es auch besser, ein Kabel ganz zu erneuern, anstatt zu löten.
      Kühlflüssigkeitsbehälter kann man in gutem Zustand gebraucht bekommen. Den Lenker ebenfalls.
      Die Reparatur der Gabel ist wohl etwas mehr Aufwand, da könnte man sich mit einer guten gebrauchten Gabel einiges an Arbeit ersparen.

      Warum musst du denn bei der KMX eine Einzelabnahme machen? Hat die KMX keine Papiere?

      Viele Grüße
      Peter
      Hallo Peter,

      hast du damals auch einfach so drauf los gelegt?
      Hattest du das Spezialwerkzeug schon gehabt?

      Hab auch schon bei Ebay Kleinanzeigen einen gebrauchten Kühlmittelbehälter und einen originalen unbeschädigten KMX Lenker bestellt gehabt und was kam bei mir an: ein Kühler und irgend ein Crosslenker der Leicht verbogen ist, gut oder!
      Davor hatte ich noch gedacht das ich das wenn ich die Teile gut gebraucht ranbekomme, schaffe ich das schon.
      Mit der Gabel haste wahrscheinlich recht, hat mir mein bekannter auch gesagt.
      Ich glaube die hintere Schwinge ist auch etwas matt und dann wirds teuer.
      Kabelbaum würde ich löten und Schrumpfschläuche über die Stellen machen das sie trocken bleiben.

      Die KMX ist zur Zeit stillgelegt und die Papiere sind weg, hab nur die Abmeldebescheinigungen und eine Kopie vom Fhrz. Schein.
      Einzelabnahme gucken die ja dann besonders gut nach. Gerade wegen Heck usw.

      Ist nen ganz schönes Risiko, es können auch schnell weit über 1000€ an Ersatzteilen werden und unheimlich viel Zeit vergehen.

      Grüße

      Thomas
      Hallo Thomas,

      ja, ich habe einfach so los gelegt und auch wenn schon einiges abgearbeitet ist, bin ich noch nicht fertig.
      Gerade kam mein Zylinder vom Beschichten zurück und wenn ich den mit dem neuen Kolben und den neuen KIPS-Ventilen verbaut habe, sollte das Moped erstmal wieder laufen. Aber auch danach gibt es noch einiges zu basteln.
      Spezialwerkzeug von Kawasaki habe ich nicht und würde jeweils nur das kaufen oder evtl. auch ausleihen, was ich gerade brauche. Vieles geht aber auch mit Werkzeug, auf dem der Name Kawasaki nicht draufsteht.

      Schade, dass du bei der Gebrauchtteilbeschaffung schon so viel Pech hattest. Bei mir hat das bisher mit wenigen Ausnahmen eigentlich ganz gut geklappt. Hier im Forum wird ja auch manchmal etwas angeboten, z.B. wenn jemand seine KMX schlachtet oder ein Teil über hat.
      Wenn man alles neu kauft, wird das bei den Apothekerpreisen, die Kawasaki und auch andere Motorradhersteller verlangen, nämlich ganz schön teuer.

      Meinst du mit Heck die Verlängerung des Schutzbleches mit Kennezichenhalter und Rücklicht?
      Dieses Originalheck habe ich für meine KMX gebraucht gekauft. Bekommt man eigentlich relativ oft angeboten, weil viele es wegen der Optik und besseren Geländetauglichkeit gegen etwas anderes austauschen.
      Eine Alternative wäre ein Kennzeichenhalter mit LED-Rücklicht (Acerbis, Polisport, usw.), wie er z.B. bei Ebay angeboten wird. Die sehen meist besser aus als das Original und verkraften auch Geländefahrten und Wheelies besser. Aber bei denen ist fast immer das Kennzeichen zu flach, was von der Polizei nicht gerne gesehen wird. Den Prüfer beim TÜV wird der Winkel des Kennzeichens aber normalerweise nicht interessieren. Die Beleuchtung sollte aber unbedingt mit E-Prüfnummer sein und evtl. ist auch ein zusätzlicher Rückstrahler notwendig, da dieser nicht immer vorhanden ist.
      Mit einem Originalheck ist man aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
      Etwas Bastelei ist auch meist notwendig, um so einen Universal-Kennzeichenhalter zu verbauen, da der nicht speziell für die KMX hergestellt wird.

      Oder wurde etwas am Heck des Rahmens geändert? Dann wird es allerdings wirklich kompliziert.

      Sicher ist es immer ein Risiko, wenn man ein älteres Fahrzeug wieder verkehrssicher auf die Straße bringen will. Viele Probleme erkennt man erst beim Basteln, während man z.B. etwas auseinander baut.
      Deshalb lässt sich vorher nie genau sagen, wie teuer es werden wird.
      Ich versuche, die Kosten möglichst niedrig zu halten, indem ich alles, was mir möglich ist, selbst mache und außer bei Verschleißteilen auch gebrauchte Teile verwende.

      Grüße
      Peter

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